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Vermessung des Spekulativen

Entwurf eines Modells zur Einordnung von
Spekulativem Design anhand des Future Cone

2017

am_ Fraunhofer Center for Responsible Research and Innovation

für_ Projekt-Broschüre ‘Shaping Future – Neue Methoden für Partizipation in Forschung und Innovation’

vom_ Bundesforschungsministerium, BMBF gefördert

als_ Autorin

mit_ Dr. Marie Heidingsfelder

Die Grenzen zwischen unterschiedlichen Ansätzen und Umsetzungen von Spekulativem Design sind unscharf – zum einen, weil sie viele Prinzipien teilen und zum anderen, weil auch innerhalb der Ansätze eine Vielzahl von Ausprägungen konstatiert werden kann. Vor dem Hintergrund des weiten Felds des Spekulativen entwirft unser Essay ein Konzept, unterschiedliche ‘Arten’ von Spekulativem Design anhand ihrer Positionierung im Future Cone und in Relation zu der steigenden Anzahl zukünftiger Möglichkeiten zu beschreiben. Als Differenzierung werden dabei zwei Faktoren einbezogen: Die Nähe beziehungsweise Entfernung des Dargestellten in Bezug zur Gegenwart und die Plausibilität des Dargestellten. Aus dieser Vielfalt von Realisierungen des Spekulativen können unterschiedliche Implikationen, Strategien und Nutzungskontexte abgeleitet werden. Diese können nicht nur als Analysekriterien herangezogen werden, sondern auch für die strategische Planung.

Der Einsatz spekulativer Prototypen und die Darstellung möglicher Zukünfte wird in der Designwissenschaft unter unterschiedlichen Überschriften und Denkschulen realisiert: Als Critical Design (Dunne & Raby 2013, Bardzell & Bardzell 2011), Speculative Design (Lukens et al. 2012; Dunne & Raby 2013; Auger 2013), Design Fiction (Bleecker 2009, 2010; Grand und Wiedmer 2010) oder als Material Speculation (Wakkary et al. 2016), um nur die bekanntesten zu nennen. Die Grenzen zwischen diesen Ansätzen sind unscharf, was auf zwei Gründe zurückzuführen ist: Erstens teilen die genannten Ansätze viele Prinzipien und zweitens besteht auch innerhalb der Ansätze eine große Bandbreite von theoretischen Interpretationen und praktischen Umsetzungen. Unser Modell ermöglicht damit, den Einsatz von Spekulativem Design besser zu reflektieren und es zielgerichteter anzuwenden und zu gestalten.
Der Einsatz spekulativer Prototypen und die Darstellung möglicher Zukünfte wird in der Designwissenschaft unter unterschiedlichen Überschriften und Denkschulen realisiert: Als Critical Design (Dunne & Raby 2013, Bardzell & Bardzell 2011), Speculative Design (Lukens et al. 2012; Dunne & Raby 2013; Auger 2013), Design Fiction (Bleecker 2009, 2010; Grand und Wiedmer 2010) oder als Material Speculation (Wakkary et al. 2016), um nur die bekanntesten zu nennen. Die Grenzen zwischen diesen Ansätzen sind unscharf, was auf zwei Gründe zurückzuführen ist: Erstens teilen die genannten Ansätze viele Prinzipien und zweitens besteht auch innerhalb der Ansätze eine große Bandbreite von theoretischen Interpretationen und praktischen Umsetzungen. Unser Modell ermöglicht damit, den Einsatz von Spekulativem Design besser zu reflektieren und es zielgerichteter anzuwenden und zu gestalten. Während das Critical Design seine philosophischen Grundlagen in der Kritischen Theorie und der Architektur hat (vgl. Raby 2001, Bardzell & Bardzell 2013) und meist in der Designtheorie und in künstlerischen Ansätzen genutzt wird, ist Design Fiction zuerst in der Abgrenzung von Science Fiction entstanden (vgl. Sterling 2005, Bleecker 2009) und wird stärker in anwendungsorientierten Kontexten, wie beispielsweise der Entwicklung von Innovationsszenarien, genutzt. Für beide Akzentuierungen können Gegenbeispiele gefunden werden, dennoch scheint Design Fiction einen stärkeren Fokus auf zukünftige Möglichkeiten zu legen, während das Critical Design stärker für eine kritische Perspektive auf den technischen Fortschritt und auf gegenwärtige Verhältnisse steht. In dieser Gegenüberstellung liegt das Speculative Design zwischen beiden Konzepten und umfasst beide Aspekte. Gleichzeitig bleibt mit Grand und Wiedmer (2010:10) festzuhalten, dass beide Akzentuierungen die Seiten der gleichen Münze darstellen: »Any suggestion of a future possibility is at the same time a way of questioning the world as it is, it is emphasizing the contingency of our taken-for-granted reality and identifying alternative possibilities as a general option.« Die Darstellung möglicher (oder auch unmöglicher) Zukünfte durch Spekulatives Design beinhaltet damit immer beides: Die Möglichkeit, anhand des Dargestellten die Zukunft zu verhandeln – also ethische und soziale Implikationen zu diskutieren, Roadmaps zu erstellen und Pläne zu schmieden, und die Möglichkeit, anhand des Dargestellten die Gegenwart kritisch zu hinterfragen.

Vor diesem Hintergrund entwirft unser Essay ein Konzept, unterschiedliche »Arten« von Spekulativem Design anhand ihrer Positionierung im Future Cone (nach Voros 2003; adaptiert durch Dunne & Raby 2013) zu beschreiben. Als Differenzierung wird daher nicht die Intention (Gegenwartskritik oder Zukunftsorientierung) gewählt, sondern zwei weitere Faktoren einbezogen: Die Nähe beziehungsweise Entfernung des Dargestellten im Bezug zur Gegenwart und die Plausibilität des Dargestellten. Aus dieser Vielfalt von Realisierungen des Spekulativen können unterschiedliche Charakteristika, Implikationen, Strategien und Nutzungskontexte abgeleitet werden.

Das Future Cone ist eine visuelle Metapher für die Vielzahl möglicher Zukünfte, die sich im Grad ihrer Möglichkeit, Wahrscheinlichkeit und Plausibilität sowie im Grad ihrer Entfernung zur Gegenwart unterscheiden. Stuart Candy (2010: 33) beschreibt diese Metapher »an idea that, at any given moment in time, multiple paths are available (though certainly more at some times than at others), and that, by whatever combination of accident and design, we make our way ‘forward’ through thickets of possible worlds, carving a particular path, which by definition is only one of many possible paths.«

Das vollständige Essay wurde in der Projekt-Broschüre ‘Shaping Future – Neue Methoden für Partizipation in Forschung und Innovation’ veröffentlicht. Für ein digitales Exemplar der Broschüre, schreib mir gerne.

gefördert durch: